Es sollte der letzte schöne Tag sein. Für den Abend war schon Regen
angesagt. Deshalb dachte ich, dass ein Ausflug in die Berge nicht schlecht wäre.
Als Aldin in der Früh kam, ging es ihm nicht so gut und ich wäre auch daheim geblieben,
aber er meinte es geht schon. Also bin ich 11 Uhr 15 aufgebrochen und habe mein Fahrrad
ins Auto verfrachtet. Da ich nur eine Runde mit dem Rad machen wollte, habe ich auch
meine Bergstiefel daheim gelassen. Als Proviant war mit zwei Semmeln und einer Brezen
das Übliche dabei. Üblich auch der viele Verkehr, besonders in München, so dass ich
erst um 12 Uhr 50 in Bayrischzell mit dem Rad losgefahren bin. Direkt am Bahnhof dort
ist ein grosser Parkplatz (Es waren aber nur 3 Autos da). Zunächst bin ich die
Landstraße zum Zipfelwirt gefahren und habe mir den Waldweg neben der Straße gespart,
da auch nicht viel Autos unterwegs waren. Auf der Teerstraße rollt es eben besser und
meine Gangschaltung war immer noch halb kaputt, so dass ich eigentlich nur die drei
Gänge mit dem vorderen Zahnkranz hatte (Man kann hinten schon auch schalten, nur
braucht man meistens 5 Minuten bis man es so erwischt, dass es einen Gang weiter
geht - ist ein wenig nervig). Immer wenn ich dort in der Gegend bin, kommen auch wieder
alte Erinnerungen an den Zipfelwirt und die dortigen Langlaufausflüge in meiner Jugend
zurück. Deshalb war mir auch die erste Strecke bekannt und ich wusste, dass keine
grossen Steigungen am Anfang da sind. Nach der Abzweigung, nun auf unbekanntem Terrain
ging es weiter nur dezent aufwärts. Die erste Überraschung war eine Querung durch einen
Bach, der den Weg querte. Mit viel Schwung wollte ich es nicht versuchen, da der Untergund
kiesig war. Also ließ ich die Füße auf den Pedalen. Es war nicht breit, vielleicht 2-3 Meter
und an der tiefsten Stelle etwa 50 cm. Nur ein Fuß ist nass geworden und nicht so schlimm.
Das Wasser kam nicht mal durch den Turnschuh durch. Die nächste Überraschung war ein Steilstück,
an dem sogar zwei Mountenbiker, die mich kurz voher mit großer Geschwindigkeit überholt hatten,
absteigen mussten. Danach konnte man wieder fahren, trotzdem war ich froh als ich die Hütte
gesehen habe, da ich annahm, dass es schon der Elendsattel ist. Dort habe ich meine erste Pause
gemacht und mich auf die Holzbank vor der Hütte gesetzt. Da ich meinen Höhenmesser dabei
hatte, kontrollierte ich ihn und merkte dass noch 40 Höhenmeter zu der Kartenangabe
fehlten. Nach der Pause war mir klar, dass der Höhenmesser stimmte und diese Strecke war
ziemlich hart für mich, aber ich wollte nicht absteigen.
Meine ursprüngliche Planung war, von Valepp zum Tegernsee hinauszufahren und dann irgenwie,
evtl. mit Bus oder Zug nach Bayrischzell zurückzufahren. Da ich aber merkte, dass dies zeitlich
dann recht spät werden würde, beschloss ich von der Valepp über den Spitzingseee zurück nach
Bayrischzell zu fahren. Kurz bevor ich zur Valepp abgefahren war, kam eine Abzweigung. Da ich ja jetzt
zeitlich noch Luft hatte überlegte ich, diesen Weg ein wenig auszuprobieren. Da zufällig noch
ein anderer Mountenbiker vorbeikam, fragte ich ihn und er erklärte mir kurz den Weg. Von dieser
Abzweigung kann man zur Erzherzog-Johann-Klause fahren. Er meinte, es geht immer am Hang entlang
ohne große Steigungen, bis es dann steil hinunter zur Erzherzog-Johann-Klause geht. Ich dachte
ich könnte bis zu diesem Punkt den Weg ausprobieren. Allerdings zeigte sich, dass es doch mehr
auf und ab ging als mir lieb war und so machte ich, bevor der Weg wieder in eine längere Abwärtsphase
ging, eine Pause und kehrte dann zur Abzweigung zurück. Ich fuhr dann wieder meinen geplanten
Weg weiter, zuerst noch bergab und dann wieder Richtung Spitzingsee berauf. Ich hatte in Erinnerung,
dass es nur 150 Höhenmeter wären, aber es waren doch hundert mehr und ich war wirklich froh und
schon einigermaßen erledigt, als ich am Spitzingsee meine letzte Pause machte. Am Spitzingsattel
habe ich sicherheitshalber meine Reifen noch gut aufgepumpt. Ich freute mich schon auf die Abfahrt
auch wenn ich die meiste Zeit hinter einem langsamen Auto herfahren musste, war es sicher besser
so, weil ich dadurch nicht übertreiben konnte. Und so langsam war es auch nicht
(Maximalgeschw. 63 Km/h laut Fahradtacho). Die restliche Strecke nach Bayrischzell bin ich auf
der Bundesstraße geblieben (ab Geitau ist eh ein Radweg neben der Straße) um mit möglichst wenig
Kraftaufwand zurückzukommen. Kurz vor 17 Uhr war ich zurück am Parkplatz.
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